Wie der Jazz in den Odenwald kommt
Odenwäder Zeutung 26.08.2023
Studiobühne: Indem er Hochkaräter dieses Genres nach Fürth holt, arbeitet Mattl Dörsam auch Jugenderlebnisse auf. Auf diesen Musikstil will er das Programm aber nicht beschränken
Von Wolfgang Arnold
Studiobühne: Trio Miriam Ast gastiert – Alte Lieder in zeitgemäßer Form
Unaufgeregte Meister ihres Fachs
Das Jazztrio Berlin 21 mit Pianist Lionel Haas, Bassist Martin Lillich und Schlagzeuger Torsten Zwingenberger gastierte am Mittwoch auf der Studiobühne in Fürth. Der Inhaber Mattl Dörsam (Zweiter von rechts) improvisierte am Saxofon. Bild: Fritz Kopetzky
Fürth. Swingen und Grooven war am Mittwoch in der Fürther Studiobühne angesagt. Das Jazztrio Berlin 21 war angereist und brachte eine vielfältige Mischung aus bluesigem Jazz, Swing, Funk und Bebop aus der Hauptstadt mit in den Odenwald. Dahinter stehen mit Schlagzeuger Torsten Zwingenberger, Pianist Lionel Haas sowie Bassist Martin Lillich drei Urgesteine der Berliner Jazz-Szene, die dort seit Jahrzehnten aktiv sind.
Mit den 2014 erschienenen „Capital Letters“, „Odds on“ aus dem Jahr 2016 sowie dem taufrischen „Berlin 21 - Three!“ hat die Band inzwischen drei Alben mit Eigenkompositionen veröffentlicht. Kreatives Zentrum und Inspirationsquelle der Band ist das Viertel Moabit, dessen früherer Postzustellcode 1000 Berlin 21 als Vorlage für den Bandnamen diente. Von dort aus nimmt die Band das Publikum mit auf eine musikalische Weltreise nach Südamerika und bis in entlegene Regionen Afrikas.
„Wir machen einfach da weiter, wo wir vor der Pandemie aufgehört haben“, erklärt Torsten Zwingenberger dem Fürther Publikum gut gelaunt und sichtlich erfreut über den bis auf den letzten Platz gefüllten Saal. „New Ordeals“ ist der Titel des Openers, das bedeutet „Neue Qualen“ auf Deutsch. Eine ironische Anspielung auf das hohe technische Niveau, das das Stück von den Musikern einfordert. Mühe oder gar Qualen merken die Zuschauer ihnen aber nicht an. Martin Lillich lässt mit geschlossenen Augen in fast meditativer Ruhe seine Finger über die Saiten seines Kontrabasses gleiten, während Torsten Zwingenberger ruhig und lässig seine Felle bearbeitet. Lionel Haas beeindruckt mit großer Schnelligkeit und Präzision am Klavier. Viel Raum für Soli an Bass und Klavier bietet diese abwechslungsreiche Komposition.
Mit „Natasha’s Dance“ folgt ein Stück, das tanzinteressierten Zuschauern die Gelegenheit gegeben hätte, die Hüften zu schwingen. Das aber ist in der Studiobühne aktuell nicht möglich – es ist zu voll. Lionel Haas lässt wieder seine Finger flink und scheinbar mit Lichtgeschwindigkeit über die Tasten fliegen. Die Basssaiten schwingen – oft mit dem Daumen gespielt – und Torsten Zwingenberger arbeitet wieder dezent im Hintergrund. „Wer ist eigentlich Natascha?“, fragte er das Publikum. Antwort: eine Katze. Damit hätten die Zuschauer wohl eher nicht gerechnet.
Musik über das Älterwerden
„Es ist nichts für Feiglinge, älter zu werden“, erklärt der Schlagzeuger mit den charakteristischen Koteletten und schon legen sie mit „You Know What“ wieder los. Dabei greift der Schlagzeuger zwischendurch auf einen Barhocker als Handtrommel zurück. Mit verspielten und vergnügten Rhythmen gehen die Musiker den Alterungsprozess an und verlieren dabei nie ihre Leichtigkeit.
Abgetaucht ins Stadtleben wird mit „Diver City“. „Das kann man auch als Diversity aussprechen und entspricht zu hundert Prozent unserem musikalischen Hintergrund.“ Dem Publikum kündigt er an, dass es jetzt „funky werden“. Es folgt eine „alte Kamelle“ vom ersten Album, bei der die Band einen Mitspieler bekommt. Studioinhaber Matthias „Mattl“ Dörsam betritt mit seinem Saxofon die Bühne und steuert einige bluesige Improvisationen bei. Schnell und leidenschaftlich ist das Schlagzeugspiel bei diesem Stück. Die Stöcke wirbeln regelrecht durch die Finger von Torsten Zwingenberger und Lionel Haas wird so rasend schnell an den Tasten, dass sein Instrument fast schon schrille Töne ausspuckt. Ein wenig erinnert die Musik an karibische Klänge. Bei so viel Spaß und Spielfreude ist rasch klar, dass die Eigenbezeichnung „Selbsthilfegruppe für angstfreies Musizieren“ nicht wirklich ernst gemeint war.
Sein Improvisationstalent stellte Mattl Dörsam auch im zweiten Set wieder unter Beweis – bei einem Stück aus dem neuen Album, das er noch gar nicht kannte. Trotzdem fügte er sich mit seinem Saxofon wieder nahtlos in das musikalische Geschehen ein. „Ruffle Shuffle“ heißt es, was Torsten Zwingenberger augenzwinkernd mit dem schwäbischen Slogan „Schaffe, raffe, Häusle baue“ übersetzt. Hinterher gab es ein dickes Lob für den Studiobühne-Inhaber, weil der so bereitwillig „ins kalte Wasser gesprungen“ sei.
Der Schlagzeuger outet sich vor den Zuschauern als Fan alter Dampflokomotiven und begibt sich mit ihnen auf große Fahrt, imitiert mit Bassdrum, Becken und kreisenden Bewegungen auf den Trommelfellen das historische Gefährt täuschend echt. Nach der Einfahrt in den Bahnhof unternimmt die Band einen Ausflug in das Gefilde der instrumentellen Ballade. „The Room“ ist eine sehr leise, fast melancholische Komposition, bei der Torsten Zwingenberger zu Streichbesen greift. Fast scheint es, als lasse er sein Instrument flüstern.
Es folgt eine musikalische Reise nach Afrika mit dem letzten Stück des Abends, das durch die Zusammenarbeit von Martin Lillich mit afrikanischen Musikern inspiriert ist. Ausgefallen wird das Spiel des Schlagzeugers, der für diese Komposition sein Instrumentarium ausbaut, mal die Sticks beiseitelegt, mit den Händen verschiedene Handtrommeln und eine Cajón bearbeitet, während er mit dem Fuß eine Rassel bedient. Diese Erweiterung des Drumsets ist typisch für den Stil des Schlagzeugers, den er als „Drumming 5.1“ bezeichnet. Alles ganz lässig, mit fließenden Übergängen, sodass der Zuschauer es fast nicht bemerkt.
Leichtigkeit und Spielfreude im Umgang mit komplexen Kompositionen ist bei allen drei Musikern durchgängig zu beobachten.
Von Philipp Schaab
Matthias Dörsam und David Heintz präsentierten in der Fürther Studiobühne ihr während der Pandemie entstandenes Album „The Art of Two“.
Bild: Marco Schilling
Fürth. „The Art of Two“ heißt das Album eines Duos, das sich in Virtuosität und Einfallsreichtum auf Augenhöhe befindet. Zwölf Titel sind entstanden, als sich der Klarinettist Matthias Dörsam und der Gitarrist David Heintz während des Lockdowns im Fürther Laukas Tonstudio trafen und ihrer Kreativität freien Lauf ließen. Eines ist sicher: Es wurde in dieser schweren Zeit kein Trübsal geblasen, obwohl die beiden so ganz ohne Gigs und Gagen allen Grund dazu gehabt hätten.
Vielmehr entstanden Stücke von betörender Melodik und entspannter Heiterkeit, die jedoch niemals ausdruckslos wirkten. „The Art of Two“ ist gleichzeitig die Dokumentation einer durch und durch harmonischen Zusammenarbeit, wie sie nur entstehen kann, wenn sich zwei Freunde, die obendrein zu den besten Musikern der Region gehören, blind verstehen, wenn es darum geht, aufglimmende Gefühle spontan in ungekünstelte Improvisationen zu packen.
Nicht umsonst zeigt die Fotomontage auf dem Album-Cover ein Gesicht, das jeweils zur Hälfte aus Dörsam und Heintz besteht. Die stete Bereitschaft der beiden Instrumentalisten, aufeinander einzugehen und augenblicklich zu wissen, was der andere mit seiner explosiv harmonischen Freiheit vorhat, führte letztendlich zu den leichtfüßigen Gemeinschafts-Produktionen, wie man sie auf der CD vorfindet.
Man konnte dieses humorvolle Aufeinanderzugehen am Mittwochabend in der Studiobühne voller Vergnügen beobachten. Es war, nach der langen Zeit der Streams und Zooms, das erste Live-Konzert vor Publikum. Doch obwohl Maskenpflicht, Impfnachweis und limitiertes Publikum die Pandemie immer gegenwärtig sein ließen, hätte die Stimmung vor und auf der Bühne nicht ausgelassener sein können. Am meisten freute sich Hausherr Matthias Dörsam, endlich mal wieder ein paar Freunde der Musik in seinem „Wohnzimmer“ begrüßen zu können.
Zudem handelte es sich an diesem Abend um das Release-Konzert des neuen Albums. Wenn das kein Grund zur ausgelassenen Freude war? Schon mit dem ersten Titel „Black Docks“ nahmen die beiden Freunde ihr Publikum mit in ihre private Musikwelt. Mit viel Gespür, auch für avantgardistische Strukturen, zeichnete David Heintz poetische Klangbilder auf der akustischen Gitarre und ergänzte mit gekonntem Scat-Gesang.
Amüsant waren ihre Anekdoten zu den einzelnen Stücken. So erzählte David Heintz von seiner Zeit an der Musikhochschule in Köln, als er zur Freude eines Dozenten eine ganze Passage nur in C-Dur improvisierte. Daraus entstand das muntere Stück „C Mornin“ auf dem Album, das durch die klangliche Klarheit der Klarinette noch mehr an Griffigkeit und Charakter gewann.
Matthias Dörsam verwandelte dabei die Klarinette in ein Kleinod an Schönheit und Wohllaut. In seiner Rezension von „The Art of Two“ verglich der Jazzexperte Georg Spindler vom Mannheimer Morgen Dörsams Klarinettenkunst mit der des legendären Avantgardisten Jimmy Giuffre – der in diesem Jahr seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Ein Vergleich, der den beiden Musiker-Freunden mit ihrer sensiblen Art der freien Improvisation gerecht wird.
„Jedes Stück von unserer aktuellen CD, das wir heute Abend spielen, klingt je nach Publikum und Laune immer wieder anders.“ Dörsam und Heintz gingen noch weiter mit ihrer Improvisationskunst. Sie ließen das Publikum Begriffe nach Belieben in den Raum rufen und komponierten oder arrangierten daraus spontan kleine Chamber-Music-Stücke. Und immer wieder gewann der Humor Oberhand. So bat David Heintz die Zuschauer zu seiner Hommage an die Normandie das Rauschen des Atlantiks zu imitieren.
Zum Stück „The Irish Clarinet-Player“ bemerkte Matthias Dörsam, dass die Klarinette bei diesem Irish Folk den anstrengenden Part des Dudelsacks übernehme. „Falls ich danach keinen Ton mehr von mir gebe, bin ich erstickt“, kündigte er schmunzelnd an.
Eigentlich sollte dem neuen Album in den nächsten Tagen eine Vinylplatte folgen. „Leider scheint derzeit das Polyvinylchlorid, das man für die Platte braucht, nicht lieferbar zu sein“, erzählte Dörsam. Doch auch ohne das nostalgische Vinyl-Knistern lohnt es sich, in die CD, die Einflüsse von Jazz, Folk und Klassik zeigt, hineinzuhören.
Matthias Dörsam hingegen hofft, dass dieses Release-Konzert der Beginn eines wunderbaren Neuanfangs der Fürther Studiobühne bedeutet.
Das Album kann unter www.matthiasdoersam.de oder www.rodensteinrecords.com bestellt werden.
Von Margit Raven
Auf Ihr Wohl“: Auch zu einer musikalischen Weinprobe kann man es sich zu Hause im Wohnzimmer und an den Bildschirmen gemütlich machen. Das bewies die Veranstaltung am Freitag in der Studiobühne mit Winzermeister Markus Hinterbichler und den Musikern Matthias Dörsam und David Heintz. Bild: Michael Kochendörfer
Fürth. Wein und Musik: Genusswelten, die zueinander passen, seit antiken Zeiten. Das gilt besonders zu Zeiten der Pandemie, wo Menschen zum gemütlichen Zusammensein üblicherweise nicht mehr zusammenfinden. Neben seinen bisher durchgeführten Livestream-Angeboten für Künstlerkollegen hat Matthias Dörsam, Betreiber der Fürther Studiobühne, in Zusammenarbeit mit seinem „Hauswinzer“ Markus Hinterbichler zur „Online-Weinprobe“ mit Musik eingeladen.
Der charmante, redegewandte und als Weinbautechniker und Winzermeister sehr qualifizierte Markus Hinterbichler ist mit seinem Weingut in Bobenheim am Berg, zwischen Bad Dürkheim und Grünstadt gelegen, Bestandteil der „Pfalz-Auswahl“, einem Zusammenschluss von jungen Winzern. Für die gestaltet Thomas Rittler die Ereignisse, wie jetzt die Online-Weinprobe.
Gäste aus dem ganzen Südwesten
Mit der Anmeldung und dem Kauf des Weinpaketes, das verkostet werden sollte, hatte sich am Freitag eine illustre Gemeinde aus ganz Südwestdeutschland, von der Bergstraße über die Pfalz bis hin zum Saarland an der französischen Grenze zugeschaltet. Die Stimmung in der Community der Wein- und Musikfreunde war schon vor Beginn, bevor die ersten edlen Tropfen durch die Gaumen liefen, gut, wie die Live-Chats belegten.
Für die Musik selbst sorgten Hausherr Matthias Dörsam an der Klarinette und David Heintz mit akustischer und elektrischer Gitarre. Die beiden alten Musikhasen kennen sich seit ewigen Zeiten, haben schon viel gemeinsam unternommen und spielen gerade im „Laukas-Tonstudio“ von Mathias Dörsam eine Platte (richtig: Platte) ein. Deren Titel lautet wie ihr Name: „The Art of Duo“.
Dabei kommen wie bei ihrem Live-Konzert zur Weinprobe Eigenkompositionen der beiden zu Gehör, von melancholisch-gemütvoll, bis temperamentvoll-spritzig. So war auch von ihrer Seite die ganze Bandbreite des Weins abgedeckt.
Die Kunst des Weinbaus
Viel über die Kunst des Weinanbaus, den Ausbau, die „Weinstilistik“ und den Genuss zu den verschiedenen Tischgerichten lernten dann die Teilnehmer, die es sich im eigenen Wohnzimmer am Bildschirm mit dem Sortiment gemütlich gemacht hatten, vom Maître selbst, von Markus Hinterbichler. Das fängt mit der über Jahrhunderte beliebtesten und weit verbreitetsten Sorte, dem Riesling, als frischen Wein an, dessen Säuregehalt eine neue Winzergeneration neuerdings vermindert, indem sie die Trauben einfach länger hängen lässt.
Früher exotische Sorten gedeihen heute auch auf hiesigen Böden, im hiesigen Klima gut, an den Hängen im Schatten des Waldes zu den Morgen- und Abendstunden. Das gilt für den Sauvignon blanc, den Chardonnay und die gesamte Bandbreite des Burgunders, in Grau, Weiß oder Rot. Kommt der Burgunder aus Burgund, oder was ist der Unterschied zwischen Weiß- und Grauburgunder (Pinot Bianco und Pinot Grigio) – das waren dann auch die zutreffenden Fragen, die vom Publikum über die Videokonferenz kamen.
Werbung für Fürth
Markus Hinterbichler wusste die Antwort. Er kommt aus der Pfalz, spricht pfälzisch und hofft, verstanden zu werden: „Bei dieser Sendung gibt es keine Untertitel“, warnte er vorab. Aber unter den Kurpfälzern ist eines gewiss: Odenwälder und Pfälzer haben den gleichen Sprachstamm. Sie sind nur von Vater Rhein getrennt.
Matthias Dörsam nutzte die Gelegenheit, auch ein wenig Werbung für seine Studiobühne und Fürth zu machen, „wo nicht so viele wohnen, es nur einige Auserwählte hinschaffen“. Auch er hat damit wieder einige Multiplikatoren mehr erreicht. Alle freuen sich, wenn „man sich mal wieder live sehen, erleben und genießen kann“. mk
Fürth. Die Kombination ist außergewöhnlich: Ein Gitarrist (Daniel Stelter) trifft auf einen Drummer (Tommy Baldu). Hier prallen Stelters verspielt-melodische Gitarrenriffs auf Baldus explosive Trommelkunst. Und zusammen gaben sie jetzt das dritte „Livestream-Konzert“ in der Fürther Studiobühne. Sie konzertierten eine Stunde lang, ohne jegliches Nebengeräusch, ohne Applaus, ohne Resonanz.
Dazu hatte der Bensheimer Techniker Matthias Braun mit Kameras, Mikrofonen und Übertragungsgeräten wieder die perfekten Bedingungen für eine Stunde Konzert ins Wohnzimmer geschaffen. Die Resonanz kam dann später im Netz: sehr positive Feedbacks, wie die Symbole, Smileys und klatschende Hände, sowie die Kommentare aufzeigten. Das bewies auch, dass es mittlerweile eine Stammkundschaft im Netz für das von Matthias Dörsam aufgelegte Livestream-Angebot gibt: „Wunderbares Konzert“ oder „Schön, dass es immer wieder anders klingt“. Ein Teilnehmer unter den gut 120 Aufrufen brachte es auf den Punkt: „Hoffe, wir können so etwas bald wieder vor Ort erleben.“
Natürlich leiden auch die Live-Künstler Stelter und Baldu unter dem Lockdown, dem Mangel an Auftritten und damit an Einnahmequellen. Dafür gab es bei der Livestream-Übertragung aus der Studiobühne wieder den Pay-Button für eine freiwillige Bezahlung nach dem System einer Kollekte.
Die beiden Musiker verbindet nicht nur die klassische hochwertige Ausbildung, auch ihre Erfahrung im Zusammenspiel mit namhaften Ensembles und Musikern. So hat sich Stelter einen Namen als einer der gefragtesten Gitarristen Deutschlands gemacht, Baldu als einer der gefragtesten Schlagzeuger in Europa. Kennengelernt haben sich die beiden Männer aus dem südwestdeutschen Raum (aus Ingelheim und aus Wörth am Rhein) in der Band von Ringsgwandl.
So unterschiedlich die beiden Charaktere in Temperament und Ausdruck sind, so gut ergänzen sie sich musikalisch. Moderator und Tonangeber ist Stelter. Er präsentiert die meisten Stücke des Abends aus seinem während der Pandemie entstandenen Album „Begegnung“. Am Ende und als Höhepunkt wird das rockige, titelgebende Stück „Begegnung“ gespielt.
Zuvor geht es auch leiser, unaufdringlicher, bescheidener zu, dahingleitend, mit dem sinnbringenden Titel „Low“, beispielsweise. Der Titel „Straßenstaub“ erinnert an eine Begegnung mit einem Mann auf einer Verkehrsinsel, „A bientot“ an einen Spaziergang im Frühling in Paris und „River Rhine“ an die Stunden diesseits und jenseits des deutschen Stromes, zu jeder Zeit, bei jedem Wetter: „Es ist immer wieder anders schön, alles ist im Fluss“, spürt auch der Zuhörer nachhaltig.
Zwei exzellente Könner ihres Fachs fordern sich gegenseitig heraus und nehmen sich alle Freiheiten: Baldu trommelt auf alles, was ihm zwischen die Finger kommt, mit Sticks, filsgedämpftem Klöppel oder mit den bloßen Händen. Stelter greift zur E-Gitarre, zur Akustik-Gitarre und zur Mandoline, was einen Hauch von mittelalterlich geprägter Musik erzeugt. Zusammen entsteht ein Hörgenuss für alle, die gute Musik lieben. mk
Fürth. Um die Not aller Beteiligten, der Künstler, der Mitarbeiter und des erlebnishungrigen Publikums etwas zu stillen, veranstaltet Matthias Dörsam als Betreiber der Fürther Studiobühne seit geraumer Zeit mit Künstlern aus seinem regulär vorgesehenen Programm Online-Konzerte.
Am Donnerstag, 18. Februar, um 20 Uhr hat das Duo Daniel Stelter & Tommy Baldu“ (Guitar & Drums) das Sagen. Die beiden renommierten Musiker versprechen Spannung, technisch anspruchsvolle Improvisationen und eine gute Portion Humor. mk
Die Zugänge zum Online-Konzert und zum Bezahlsystem auf „freiwilliger Kollektenbasis“ sind als Link in auf der Homepage von Matthias Dörsam (www.matthiasdoersam.de) freigeschalten.
Fürth. Die Zeiten für Künstler ohne Live-Auftritte sind schwer. Dasselbe gilt für Veranstalter, Betreiber von Clubs und Kulturräumen. Matthias Dörsam aus Fürth, Saxophonist und Klarinettist, verbindet als Inhaber der mittlerweile als „Raum für Kultur“ etablierten Studiobühne in der Fahrenbacher Straße 22 in Fürth beides. Vor der Coronazeit waren so ziemlich alle Veranstaltungen, Konzerte und Kulturdarbietungen aus allen Genres bis auf den letzten Platz besetzt.
„Mattl“, wie er genannt wird, lässt sich nicht entmutigen. Bereits im vergangenen Jahr stießen seine in der Studiobühne veranstalteten Onlinekonzerte mit namhaften Musikern auf gute Resonanz, wie die Rückmeldungen aus dem Netz ergaben. Entrichten eines selbst gewählten Eintrittspreises nach einer Stunde Musikgenuss ist dabei das Prinzip.
Auch für die ersten Monate dieses Jahres hat Dörsam mit seiner vielköpfigen Entourage an befreundeten Künstlern nicht stillgehalten. Er ist dabei, alte Ideen umzusetzen oder neue zu entwickeln.
Stelter und Baldu
Das beginnt am 18. Februar (Donnerstag, 20 Uhr) mit einem weiteren Onlinekonzert. Im Mittelpunkt steht das Duo Daniel Stelter und Tommy Baldu. Beide sind exzellente Musiker in ihrem Genre (Gitarre und Schlagzeug) mit einer beeindruckenden Biografie und langjährigen Erfahrungen in renommierten Bands und Ensembles; beispielsweise bei Georg Ringsgwandl, wo sie sich kennengelernt haben.
Multitalent Baldu trommelt auf allem, was ihm zwischen die Finger kommt, und sorgt als zweiter Gitarrist für komödiantische Momente. Stelter ist der ruhende Pol des Duos. Er wechselt versiert zwischen technisch anspruchsvollen Improvisationen und Gesang: Ein Hörgenuss für alle, die Jazz und einfach nur gute Musik lieben.
The Art of Duo
Als weiteres Künstlerpaar stehen der Hausherr selbst, Matthias Dörsam an der Klarinette, und David Heintz (akustische und elektrische Gitarre), im Mittelpunkt des Februar-Geschehens in der Studiobühne. Zunächst sind sie gerade dabei, einige Schritte weiter im eigentlichen Studio als „The Art of Duo“ eine Platte aufzunehmen – richtig: auf Vinyl. Sie spielen handwerklich perfekt und höchst musikalisch miteinander, in einer wahren Symbiose. Das angstfreie Musizieren der beiden nimmt den Zuhörer sofort mit in eine sehr private Musikwelt, von der man immer mehr und mehr haben will, heißt es seitens der Zuhörer.
Das Duo wird auch eine virtuelle Weinprobe umrahmen, die als zweites größeres Ereignis in der Studiobühne für den 26. Februar um 19.30 Uhr angesetzt ist. Organisator und Moderator ist Tom Rittler. Kredenzt werden Weine des Hauswinzers von Matthias Dörsam, vom Weingut Hinterbichler unter dem Namen „Pfalz-Auswahl“. Um den kulinarischen und musikalischen Genuss zu vervollkommnen, sollten einige Tage vor der eigentlichen Vorstellung die Weinpakete geordert werden. Kontaktadressen sind auf der Homepage der Studiobühne aufgeführt.
Flug von Peking nach Frankfurt
Eine liebgewonnene alte Idee von Matthias Dörsam wurde jetzt mit Hilfe von 40 Musikern umgesetzt. Aufgrund des aktuellen Anlasses (das Wort Quarantäne kommt von 40 Tagen Isolation) und der Reise des Virus von China nach Europa wird in einem Film der Flug von Peking nach Frankfurt mit einem steten Blick aus dem Cockpit dargestellt (wir haben berichtet). Der Flug dauert 10:15 Stunden und wird umrahmt von der Musik der 40 Künstler. Auch dieser Film ist gegen Entgelt herunterzuladen. mk
Weitere Informationen zu den Aktionen in der Studiobühne gibt es im Internet unter:
Von Meike Paul
WESCHNITZTAL. Gerade nochmal mit einem blauen Auge davongekommen, das sind die Akteure der Theatergruppe des MGV „Harmonie 1949 in Fürth Krumbach. Eigentlich hätten sie im September mit den Proben ihrer Frühjahrs-Inszenierung begonnen. „Wir waren uns im Ensemble aber einig, dass das in diesem Jahr alles zu ungewiss ist und haben alles um ein Jahr verschoben“, sagt Theaterreferentin Bianca Sattler-Arnold. Das Stück war zwar bereits gekauft – „man kann die Lizenz aber verlängern. Theoretisch bis zu zehn Jahre“, fährt sie fort. Ausreizen wollen die neun Schauspieler und ihre Souffleuse diese Möglichkeit aber auf keinen Fall, dafür spielen sie einfach viel zu gerne. „Wir hoffen schon, dass wir im Herbst 2021 mit den Proben beginnen können und bis Frühjahr 2022 eine Aufführung möglich ist“, so Sattler-Arnold weiter.
Vom Ausfall der Inszenierung betroffen, ist auch der TSV Krumbach. Denn normalerweise hätten die Sportler den Ausschank in ihrer Halle übernommen. „Da haben wir jetzt natürlich finanzielle Einbußen, die man in der Kasse spürt“, sagt der Vereinsvorsitzende Daniel Schütz. Dass auch sonst keine Kulturveranstaltungen stattfinden konnten, sei spürbar. „Konzerte, Theater, Kerwe. Das alles ist für die Finanzlage wichtig.“ Da der TSV in den letzten Jahren aber gut gewirtschaftet hat, kann er dank seiner Rücklagen die Pandemie überstehen. „Nur allzu lange sollte diese Situation eben nicht anhalten“, sagt Schütz. Der Verein zählt über 700 Mitglieder. Kaum einer ist coronabedingt ausgetreten. „Aber Gemeinschaft will eben auch gelebt werden.“
Auch im Club „Music Hall“ in Weiher hofft Betreiber Carsten Piwko, dass es allmählich wieder vorwärtsgeht. „Wir sind euphorisch, haben Bock, planen weiter“, sagt er, muss aber die Konzerte von Monat zu Monat verschieben. „Aktuell habe ich den Januar nun komplett gecanceled und die Termine auf Mai, Juni und Juli verlegt.“ Planerisch ist der Club-Betreiber aber schon im Jahr 2022. Spricht sich mit den Bands und den Tour-Managern ab. Hält der Staat sein Versprechen in Sachen Soforthilfe, dann kommt Piwko wohl durch. „Wenn das alles so bleibt wie angekündigt, dann schaffen wir es auch bis März“, sagt er. Aktuell habe er finanziell zum Glück noch etwas Luft. Aber alle würden mit den Hufen scharren. „Aktuell gehe ich mal davon aus, dass es im Februar wieder losgeht.“
Matthias Dörsam hat sich hingegen mit dem Lockdown arrangiert. Das letzte Konzert mit Publikum hat seine „Studiobühne – Raum für Kultur“ im März gesehen. „Ab September konnte ich immerhin noch zwei Konzerte als Livestream auf Youtube veranstalten“, sagt er. Die Resonanz sei super gewesen, die Spendenbereitschaft der User großartig und die Anzahl der Klicks lag durchschnittlich bei 350. „Das ist bei einer regulären Besucherkapazität von 60 Plätzen in der Studiobühne ein Vielfaches der sonst möglichen Besucherzahlen.“ Dennoch sei die fehlende zwischenmenschliche Komponente nicht zu unterschätzen: „Es ist eine Herausforderung für die Künstler. Der direkte Kontakt zum Publikum, der Applaus, der soziale Kontakt, das kollektive Erleben und vieles mehr fallen einfach mal weg.“ Trotzdem glaubt Dörsam, dass durch die Verlagerung des kulturellen Lebens auf das Internet nicht nur Nachteile ergibt. „Ich glaube, dass vieles bleiben wird, was niemand auf dem Schirm hatte“, sagt er.
Fürth. „Kultur muss leben – natürlich unter Corona-Bestimmungen“. So lautet die derzeit herausgegebene Maxime von Matthias „Mattl“ Dörsam, Betreiber der Studiobühne in Fürth und seines Zeichens als gefragter Musiker, Saxofonist und Klarinettist zu Hause auf den Bühnen und Studios der Region, in Deutschland und Europa. Er möchte die vier avisierten Programmpunkte in der Spielzeit Herbst 2020 stattfinden lassen.
Mit Simon Mager, dem Leiter des Ordnungsamtes Fürth, hat Dörsam die Maßnahmen abgesprochen, die eine Durchführung der Veranstaltungen „mit einer begrenzten Zuschauerzahl“ ermöglichen. Dörsam ist dabei voll des Lobes über Mager: „Er zeigte sich so gewissenhaft wie hilfsbereit und kooperativ.“ Die erste Regel lautet dann auch, dass Anmeldungen, Tickets-Bestellungen nur per E-Mail an matthiasdoersam@gmx.de oder über die Handynummer, 0175/5842428 möglich sind. Dörsam bittet darum, unbedingt Namen und Kontaktdaten zu hinterlassen: „Bezahlt wird dann an der Abendkasse.“
Die Anzahl der Plätze in der Studiobühne in der Fahrenbacher Straße 22 ist auf 30 beschränkt, verteilt auf die größeren Tische. Einzel- oder Zweierplätze können wegen der Abstandsregel nicht vergeben werden. Beim Umherlaufen besteht Maskenpflicht, an den Plätzen nicht, Meldebögen sind auszufüllen, lauten die weiteren Regeln. Die Ticketpreise sind ein wenig erhöht. Dörsam: „Die Künstler sollen irgendwie und einigermaßen angemessen bezahlt werden“.
25. Oktober: Jazz-Trio
Dann kann’s also losgehen: Der nächste eingeplante Termin ist am 25. Oktober (Sonntag) um 17 Uhr mit dem Trio Norbert Dömling (Bass), Martin Wagner (Akkordeon) und Jens Mackenthun (Gitarre). „In einer immer lauter werdenden Welt, in der sich scheinbar derjenige durchsetzt, der am lautesten schreit, konzentriert sich das Trio auf das Feinfühlige, auf Ruhe, Hingabe, Besonnenheit, Freiheit, Liebe“, heißt es dazu vom Veranstalter. Das mögen einige für kitschig halten, doch für die drei Musiker kann es „nie genug Gegenpole geben“. Ihr Sound ist alles andere als kitschig. Mal ruhig, entspannt und auf fast kammermusikalische Weise nach innen gerichtet, mal quirlig und voller urbaner, rockig-jazziger Energie: Der zeitgenössische europäische Jazz des Trios hat viele Facetten.
Weitere Termine 2020
Die nächsten ins Auge gefassten Termine in der Studiobühne sind dann am Donnerstag, 12. November, um 20 Uhr Hermann Kocks Klangcraft, am Donnerstag, 26. November, um 20 Uhr Thomas C. Breuer & Jochen Braun mit „Punktlandung im Nirgendwo“ und am 17. Dezember, ebenfalls Donnerstag um 20 Uhr, das Jutta-Brandl-Bernhard-Sperrfechter-Duo.
Matthias Dörsam im Gespräch abschließend: „Künstler und Veranstalter haben derzeit so gut wie keine Planungssicherheit. Solche Veranstaltungen können dazu beitragen, die Not ein klein wenig zu lindern.“ mk
Matthias Dörsam will sein Veranstaltungshaus in Fürth unter Corona-Auflagen wieder öffnen. 30 Zuschauer sind mit genug Abstand zugelassen.
FÜRTH. Es gibt wenige Bevölkerungsgruppen, die die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise so hart zu spüren bekommen wie Künstler und Veranstalter. So
können Livemusiker seit dem Lockdown so gut wie nicht auftreten, Konzerte fallen aus, Jazz-Clubs und Konzerthallen bleiben geschlossen. Auch kleine Kulturbetriebe wie die Fürther Studiobühne sind
betroffen.
Matthias Dörsam, genannt Mattl, betreibt das Veranstaltungshaus mit Wohnzimmercharakter als Liebhaberprojekt. Dort präsentiert er seit zwölf Jahren vor bis zu 60 Besuchern besondere musikalische
Kleinode. Gewinnorientiert ist die Studiobühne nicht, die Erlöse aus dem Eintritt gehen an die Künstler, die Nebenkosten finanziert Dörsam mit dem Getränkeverkauf.
Im Schaufenster der Studiobühne hängen zurzeit noch die Plakate der Konzerte, die in den vergangenen Monaten abgesagt werden mussten. Dörsam stimmt das melancholisch. Doch nach langem Zögern hat er
beschlossen, die Bühne im Herbst wieder zu öffnen. Hatte er ein Konzert für Mitte September wegen den in jüngster Zeit steigenden Infektionszahlen und dem hohen Alter des Künstlers noch abgesagt,
hofft er nun, dass es mit dem Konzert des Trios Dömling-Wagner-Mackenthun am 25. Oktober klappt. Drei weitere Konzerte sollen bis Jahresende folgen. „Ich schaue bei jedem Termin, ob er stattfinden
kann“, erklärte Dörsam.
Dass der Profimusiker, Komponist und Betreiber eines Musikstudios überhaupt in diesem Jahr noch an Liveveranstaltungen denkt, hat er dem großen Zuspruch zu verdanken, den er in den vergangenen
Monaten erfahren hatte. „Ich habe so viele Nachrichten, so viele Mails bekommen“, sagte er. Besonders gerührt hatte ihn ein Vorschlag des TV Fürth und dessen Vorsitzenden Fritz Eisenhauer, in die
TV-Halle als Veranstaltungsort auszuweichen. Das passte dann zwar von den Terminen nicht und wäre auch mit zu viel Aufwand verbunden gewesen, aber Dörsam freute sich sehr über dieses
Angebot.
Auch der Gemeinden Fürth gilt sein besonderer Dank. Simon Mager, im Ordnungsamt der Gemeinde unter anderem für die Corona-Maßnahmen zuständig, hat ihn persönlich beraten, wie er 30 Zuschauer mit
genug Abstand in seinem Veranstaltungsraum unterbringen kann. Neben der Reduzierung der Zuschauerzahl werden die Besucher außerdem durch verschiedene Ein- und Ausgänge gelenkt, und es wird
Desinfektionsmittel bereitgestellt.
Dörsam ist sich sicher, dass das Konzept funktioniert. „Mein Publikum ist ja sehr zivilisiert“, meinte er. Um die geringere Anzahl von Gästen ein wenig finanziell kompensieren zu können, verlangt er
für die Konzerte unter Corona-Bedingungen ein wenig mehr Eintritt. Wichtig ist auf jeden Fall, dass die Zuschauer sich vorher anmelden, am besten per Mail. Gezahlt wird an der Abendkasse. Mehr
Informationen zu den Konzerten findet man auf der Homepage www.matthiasdoersam.de.
Für Dörsam ist es wichtig, mit der Wiedereröffnung der Studiobühne Optimismus zu zeigen und ein Symbol dafür zu setzen, dass es mit der Kultur trotz Corona weitergeht.
Die Ungewissheit nagt dennoch an Dörsam. „Das ist am schlimmsten“, meinte er. Er treibt zwar in der Corona-bedingten Extrafreizeit viele Projekte voran, verdient aber als Musiker und Produzent so gut
wie kein Geld. Und schon jetzt werden Konzerte, an denen er mitwirken sollte, von 2021 auf 2022 verschoben. „Langfristig wird die Lage für mich bedrohlich“, so sein Fazit.
Zwischen Bangen und Hoffen
Odenwälder Zeitung - WESCHNITZTAL, 21.07.2020
Veranstalter werden von Corona kalt erwischt
Weschnitztal. Mit der Corona-Krise ist das kulturelle Leben weitgehend zum Stillstand gekommen. Während die Wirtschaft allmählich wieder zum Normalbetrieb zurückkehrt, sind Theater- und Musikveranstaltungen noch immer strengen Regelungen unterworfen. Zwar sind Konzerte inzwischen unter Auflagen möglich, aber diese sind noch zu weitreichend, als dass damit wieder Umsätze generiert werden können. Das hat auch massiven Einfluss auf die Aktivitäten von Künstlern, Kneipenbesitzern und Veranstaltern aus der Region.
So steht bei Mattl Dörsam und seiner Studiobühne in Fürth seit März das Leben still. Zwar könnte er theoretisch wieder Konzerte geben, aber das würde sich aufgrund der geringen Größe seiner Location nicht lohnen. „Die Studiobühne ist zu klein. Bei den derzeitigen Abstandsregelungen dürfen nicht so viele Zuschauer in den Raum, damit genügend Einnahmen zusammenkämen, um die Gage für die Musiker zu bezahlen.“
Massive Preiserhöhungen?
Die Alternativen wären massive Preiserhöhungen oder Streaming-Konzerte per Internet, aber dafür bräuchte er wieder Helfer, die das nötige Know-how haben. Und natürlich bräuchte es Zuschauer, die bereit wären, auch dafür zu bezahlen.
Eine andere Alternative wären größere Räume, in der mehr Zuschauer Platz hätten. Und tatsächlich habe ihm Fritz Eisenhauer vom TV Fürth angeboten, die Halle des Vereins zu nutzen. „Das ist ein wirklich tolles Angebot“, so der Musiker, „aber das wäre nur an zwei Terminen möglich, von dem ich nur bei einem selbst dabei sein könnte.“
Da die Studiobühne Dörsam selbst gehört, muss er zumindest keine Pacht bezahlen. Härter trifft es ihn, dass er selbst als Musiker kaum Möglichkeiten hat, aufzutreten und Geld zu verdienen. „Seit ich Musiker bin, habe noch nie eine so lange Pause gemacht. Es war hart, von tausend auf null herunterzufahren. Ein großer Auftritt zusammen mit Laith al-Deen und der WDR-Radioshow wurde am 9. März einen Tag vor dem Termin gecancelt, noch während der Proben. Seitdem war ich nicht mehr auf der Bühne.“ Die auftrittsfreie Zeit weiß er aber durchaus zu schätzen. „Ich habe jetzt Muße, neue Stücke zu schreiben und Aufnahmen zu machen.“
Erster Auftritt nach fünf Monaten
Die Unsicherheit unter den Künstlern ist groß. „Da hängen so viele Jobs dran: Veranstalter, Techniker, Agenturen, Ticketverkäufer, aber auch Hotels und Getränkelieferanten. Und niemand weiß, wie lange das noch weitergeht.“ Die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie hält Dörsam für richtig und notwendig. „Wir können froh sein, dass die Situation nicht noch schlimmer ist.“ Sein erster Auftritt ist immerhin für den 9. August im Schlosshof in Weinheim geplant. Und auch im Internet hat er Videos eingestellt, so das Stück „Left Hand Power“, bei dem er verletzungsbedingt alle Instrumente mit der linken Hand eingespielt hat.
Ganz kalt erwischt wurden Lena Posdzich und ihre Mutter Andrea Seewald-Gutsche, die erst zu Jahresbeginn in Lindenfels das Café Dalles geöffnet hatten. „Das erste Konzert in Lindenfels war hervorragend besucht und auch das Café wurde sehr gut angenommen.“ Dann aber kam Corona und stellte das Leben der beiden auf den Kopf.
„Wir bekamen leider keine Corona-Soforthilfe. Unser Personal mussten wir entlassen, so dass wir uns zurzeit zu zweit um den Secondhand-Shop und das Café kümmern. Alle Konzerte, die im Rauch’schen Haus bis Dezember hätten stattfinden sollen, sind abgesagt.“ Aufgrund der Regelungen musste die Zahl der Tische im Café reduziert werden. Auf dem frei gewordenen Platz verkaufen sie Kunsthandwerk aus eigener oder regionaler Herstellung.
„Dadurch, dass wir gerade erst aufgemacht haben, fehlt uns hier leider noch ein Stammpublikum, aber die Lindenfelser haben sehr positiv auf uns reagiert. Von der Gemeinde gibt es glücklicherweise viel Unterstützung, auch Bürgermeister Helbig war schon bei uns zu Gast.“ Der Neustart in der Burgstadt war und ist für das Duo durch das Virus mit vielen Ungewissheiten verbunden. „Wir mussten uns immer wieder anpassen und deshalb das Angebot und die Öffnungszeiten ändern, das hat natürlich für Verwirrung gesorgt. Aber jetzt ist das glücklicherweise vorbei.“
Wieder Fahrt aufnehmen
Musikalisch soll es trotz Pandemie weitergehen. So wird Vollblutmusikerin Lena Posdzich am 2. August anlässlich des Lindenfelser Burgfests gemeinsam mit Lisa Zeiss am Café Dalles auf der Bühne stehen. „Wir hoffen einfach, dass das Café Dalles jetzt richtig in Fahrt kommt und sich die Verhältnisse bald wieder normalisieren.“ pas
Weschnitztal. Extrem hart sei es gewesen, die Kneipe so leer zu sehen, ein letztes Mal sauber zu machen und die Theke für lange Zeit einzumotten. Das berichtet Christoph Kordecki, der Inhaber der Rimbacher Kneipe „Zur Sonne“. Er ist einer von vielen Gaststättenbetreibern und Konzertveranstaltern aus der Region, die infolge der Corona-Pandemie ihren Betrieb einstellen mussten.
Kordecki hatte bereits am 14. März, eine Woche vor der Anordnung der Bundesregierung, freiwillig die Türen der Sonne geschlossen. „Weiterzumachen und die Gesundheit der Gäste aufs Spiel zu setzen, wäre unverantwortlich gewesen.“ Für ihn, wie auch für Matthias „Mattl“ Dörsam, dem Betreiber der Studiobühne in Fürth und Anna-Lena Posdzich vom Café Dalles in Lindenfels, war das Virus zunächst ein mediales Ereignis.
Schaden ist kaum zu berechnen
„Am Anfang dachte ich, wie wohl die meisten Mitmenschen, dass das übertrieben ist, da Covid-19 sich vom Influenzavirus nur wenig unterscheidet und meistens ähnliche Krankheitsverläufe hat“, gibt Matthias Dörsam offen zu, „inzwischen hat sich mit zunehmendem Wissensstand meine Meinung dazu drastisch verändert.“ Als Schweizer Kollegen Anfang des Jahres ein Konzert absagten, da sei ihm klar geworden, „dass es wirklich ernst wird.“
Dass die Schließungen notwendig sind, sagt auch Anna-Lena Posdzich, nicht zuletzt mit Blick auf das eigene Umfeld. „Ich denke, es ist außerordentlich sinnvoll, die angegebenen Maßnahmen zu befolgen, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Eigenschutz ist ganz wichtig.“ Die Schließungen treffen sie jedoch gleichermaßen hart. „Es fallen leider alle Konzerte bis Oktober weg. Ich habe die Hoffnung, dass es zum Jahresende wieder läuft. Den Schaden kann man schlecht errechnen, er wird aber hoch sein.“ Sie hat mit ihrer Mutter das Café Dalles erst im Februar neu eröffnet. Immerhin können sie noch Essen an der Eingangstür verkaufen und so zumindest geringen Umfang weiter tätig sein.
Existenzielle Probleme
Das ist Matthias Dörsam nicht möglich. Trotzdem trifft ihn die Schließung der Studiobühne weniger hart. Bisher hat er zwei Konzerte für Mai und April abgesagt. „Der finanzielle Schaden für mich ist gering, denn die Studiobühne ist sowieso kein gewinnbringendes Unterfangen. Die Gagen gehen komplett an die Künstler.“
Weitaus stärker trifft ihn die Stilllegung des Kulturlebens jedoch als Musiker. „Ich bin, wie auch alle Musiker die in der Studiobühne spielen, auf die Gagen der Konzerte angewiesen. Kein Konzert – kein Geld, wenn das über Wochen oder Monate geht, wird das schnell zu einem existenziellen Problem. Das macht schon Angst, denn die laufenden Kosten warten nicht, bis du wieder zahlungsfähig bist.“
Sorgen um die Musiker macht sich auch Anna-Lena Posdzich. „Es ist erschütternd wie viele Künstler, aber auch Unternehmer jetzt da stehen und um ihre Existenz bangen.“ Ähnlich sieht es Sonne-Wirt Kordecki: „Wenn der Betrieb länger als ein oder zwei Wochen still steht, wird es wirklich schwer.“ Da sich der Betrieb gut entwickelt und viele junge Leute als Gäste gewonnen habe, schmerzt ihn die Schließung umso mehr.
Er fürchtet massive, negative Veränderungen in der Kulturlandschaft des Landes – und will im Sommer, wenn es bis dahin wieder möglich ist, vermehrt Konzerte organisieren, um dagegenzuhalten. Aber er hat auch Bedenken, dass die Leute sich an den Zustand gewöhnen könnten und noch mehr Zeit auf dem Sofa und mit Social Media verbringen. „Vielen ist außerdem nicht klar, dass es keineswegs selbstverständlich ist, dass jedes Wochenende so viele Konzerte stattfinden, wie das normalerweise der Fall ist.“
Über die Auswirkungen auf das kulturelle Leben macht sich Anna-Lena Posdzich keinerlei Illusionen. „Ich bin mir sehr sicher, dass es sehr lange dauern wird, bis es sich überhaupt erholt hat und ich fürchte, es wird nichts mehr so sein wie vorher. Vieles geht gerade kaputt. Ob sich die Kulturbetriebe wieder erholen oder Künstler wieder auf die Bühne steht, steht gerade in den Sternen. Die Pandemie wird uns noch lange begleiten, auch wenn sie längst vorüber ist.“
Nicht zu bremsende Energie
Etwas positiver ist Matthias Dörsam gestimmt. Er sieht auch die große Kreativität der Künstler in der aktuellen Situation. „In Facebook, Instagram und anderswo sieht man ja, wie die unglaubliche, nicht zu bremsende Energie der Kulturschaffenden sich ausdrückt, da wimmelt es nur so von Hauskonzerten, Onlineworkshops und vielem mehr. Nach dieser Krise werden viele neue Werke entstanden sein.“
Und er hofft, dass die sich die Wertschätzung der Menschen für das als so selbstverständlich wahrgenommene Kulturangebot verändert. „Vielleicht wird den Menschen jetzt klarer, wie sehr freie Kulturschaffende ohne Netz und doppeltem Boden arbeiten, ohne finanzielles Polster und auch selbst im Krankheitsfall auf der Bühne stehen, so lange es irgendwie geht. Das wäre meine Hoffnung.“
Christoph Kordecki versucht ebenfalls, in der Krise das Positive zu sehen: „Der Kontakt zum Vermieter und den Geschäftspartnern ist gut. Wir ziehen alle an einem Strang. Keiner hat Interesse, dass die Sonne dichtgemacht wird.
Außerdem haben wir es hier im Odenwald ja noch ganz gut“, sagt er und fügt an, dass er gleich mit seiner Partnerin auf die Tromm wandern wird. Das sei in der Stadt so nicht möglich. Und er ist sich sicher: „Der Betrieb in der Sonne wird auf jeden Fall weitergehen.“ pas
Fürth. Musik in ihrer gesamten Spannweite und weitere Genres wie Kabarett, Lesungen, Bildende Kunst präsentiert Matthias Dörsam, genannt Mattl, mittlerweile seit 2008 in seiner Studiobühne in Fürth in der Fahrenbacher Straße 22 einem treuen Publikum. Mit einem lachenden und weinenden Auge darf von Seiten des Veranstalters festgestellt werden: Die Vorstellungen sind zumeist ausverkauft. Das liegt aber auch an dem doch recht knappen Sitzangebot in „Mattls Wohnzimmer“ mit knapp 60 Plätzen.
Schon als junger Mann, angehender Musiker hat sich Matthias Dörsam gern in den Nischensendern des öffentlich-rechtlichen Kulturradios Jazzmusik in ihrer gesamten Breite angehört und dabei festgestellt, dass sie live kaum zu erleben ist. Diese Nische hat er nun in seiner Heimatgemeinde geschlossen - mit Erfolg.
In der Szene hat er sich als Saxophonist und Klarinettist längst selbst einen Namen gemacht, als Mitglied der Rockband „Rodgau Monotones“, mit seinen Brüdern als Trio 3D, bei mehreren Rundfunk- und Fernsehauftritten, als Komponist und Arrangeur und als Studiobetreiber für zahlreiche Produktionen. Die Künstler kommen gern nach Fürth, erleben ein dankbares und aufnahmebereites Publikum, legen auf ihren Tourneen zwischen den Clubs in den großen Städten auch mal Station im Weschnitztal ein.
Großer Einzugsbereich
Auf der anderen Seite rekrutiert sich das Publikum über den Odenwald hinaus von der Bergstraße und den umliegenden größeren Städten im Rhein-Neckar-Raum.
Das spiegelt sich in der aktuellen Spielzeit Frühjahr/Sommer wider, mit Music-Comedy, Classic-Jazz als Reminiszenz an Louis Armstrong mit einem „achtköpfigen Ensemble“ um den aus New Orleans stammenden Drummer Trevor Richards, mit „jungen Wilden“ aus der Jazzabteilung der Musikhochschule Mannheim, mit dem literarisch geprägten Songwriter und Solo-Performer Julian Dawson oder dem Blueser „Big Mo“ und seiner „Full-Moon-Band“, um nur einige zu nennen.
Unter dem Motto „Alles, was die Sinne schärft“ möchte Dörsam die Neugier beim Publikum wecken, Horizonte öffnen und erweitern. Das ist ihm gelungen, wie die Besucherzahlen aufzeigen. Von daher lohnt es sich bei allen Veranstaltungen, sich Karten im Vorverkauf zu sichern.
Den Anfang der aktuellen Spielzeit macht bereits am 19. Januar (Sonntag, 17 Uhr) das Huub-Dutch-Duo mit „Swinging Busch“. Dutch und Chris Oettinger vertonen dabei sieben Streiche von Max und Moritz, tragen sie mit viel Wortwitz und mitreißend vor. Jeder Streich ist ein Erlebnis mit überraschenden Wendungen, einprägsamen Melodien, effektvollen Stimm-Arrangements, brillanten Trompetenpassagen und viel Groove. Am Sonntag, 9. Februar, kommt das achtköpfige Ensemble um Trevor Richards als „South-West-Oldtime-All-Stars“ nach Fürth. Der legendäre Louis Armstrong ebnete zwischen den Jahren 1925 bis 1928 mit seinen Aufnahmen in Fünfer- und Siebener-Besetzung späteren Jazzstilen den Weg, öffnete Solisten mehr Raum für Improvisationen. An diese klassische Ära aus der Hauptstadt des Jazz’, aus New Orleans, erinnern die „All Stars“.
Namhafte Bands und Musiker
Zahlreiche weitere namhafte Musiker, Bands und Ensembles werden im ersten Halbjahr 2020 ihre Visitenkarte in der Fürther Studiobühne abgeben. Dazu zählen unbedingt Julian Dawson, das „Jean-Philippe-Bordier-Quartett“ als Repräsentant der Pariser Jazz-Szene oder die dynamische Band namens SMAF mit Stjerne Giesel als special guest. mk
Vorverkaufsstellen zu allen Veranstaltungen in der Fürther Studiobühne sind die Buchhandlung am Rathaus, in Fürth sowie das „Lesezimmer“ Rimbach.
Sonntag, 19. Januar, 17 Uhr: „Huub-Dutch-Duo“ mit „Swinging Busch“.
Sonntag, 9. Februar, 17 Uhr: „South-West-Oldtime“ mit original Louis-Armstrong-Classics.
Sonntag, 23. Februar, 17 Uhr: Julian Dawson, literarisch geprägte Musik eines Autors, Komponisten, Sängers, Musikers und Performers.
Sonntag, 8. März, 17 Uhr: „Jean-Philippe-Bordier-Quartett“, Repräsentant der Pariser Jazzszene.
Donnerstag, 26. März, 20 Uhr: „Bilderband“, Jazz von preisgekrönten Absolventen der Musikhochschule.
Donnerstag, 23. April, 20 Uhr: „Me, Myself and Them“, Jazz-Harmonik zwischen Blues und Nashville.
Sonntag, 24. Mai, 17 Uhr: SMAF, groove-betonte Musik mit Stjerne Giesel als special guest.
Donnerstag, 18. Juni, 20 Uhr: Big Mo & the Full-Moon-Band, Blues from USA.
Fürth. Als Junge ist er bis nach Heidelberg getrampt, um so etwas wie Jazz zu hören. Dieser Musikstil hat ihn in den nächtlichen Radiosendungen der Kultur-Rundfunkstationen ohnehin immer interessiert. Jetzt ist Matthias Dörsam selbst ein renommierter Musiker. Der Saxophonist, Klarinettist, Komponist und Studiobetreiber ist bekannt und gut vernetzt in Musiker- und Künstlerkreisen, weshalb er in seiner Heimstatt, in der Fahrenbacher Straße 22 in Fürth, eine „Wohnzimmer-Bühne“, Studiobühne genannt, eingerichtet hat.
Renommierte Solisten, namhafte Ensembles möchten bei ihm spielen. Nicht selten legen sie auf ihren Deutschlandtourneen, auf ihrem Weg von Frankfurt nach Stuttgart Station in Fürth im Odenwald ein. Matthias alias „Mattl“ möchte Leute für Musik jenseits des Mainstreams, jenseits des Populismus interessieren. Das ist ihm gelungen.
Die Studiobühne existiert seit nunmehr elf Jahren. Der Erfolg gibt ihm Recht: nahezu jede Vorstellung ist ausverkauft, gerammelt voll. Leider sind die Plätze in Mattls „guter Stube“ auch nur begrenzt. Ein gutes Beispiel für die Vielseitigkeit des Programms, für die Buntheit des Kulturspektrums in der Studiobühne ist das Herbst/Winter-Programm, das die „Jazz-Pistols“ mit Jazz-Rock bereits am 12. September eröffnen. Das einzigartige Trio aus Gitarre, Drums und Bass präsentiert seine Musik energiegeladen, mit einer gelungenen Verflechtung aus Groove, Harmonik und Melodie.
Jazz mit einer Prise Pop
Wenn Lammel, Lauer und Bornstein am 14. Oktober auftreten, bleibt’s zunächst beim Jazz, klassisch mit Piano, Bass und Drums. Mit ihrer hohen Trio-Piano-Kunst und einer Prise Pop schlagen sie die Brücke zwischen Klassik und Jazz.
Bereits des Öfteren war der Schauspieler und Kabarettist Thomas Nicolai aus Dresden zu Gast in der Studiobühne. Musikalisch begleitet von Robert Neumann gibt’s dabei stets viel zu lachen, mit seinem Wortwitz, seiner Beobachtungsgabe und seiner Selbstironie. Schon der Name des Programms am Sonntag, 3. November, 17 Uhr lässt hoffen: „Vorspiel und andere Höhepunkte“.
Eines Wortspiels bedienen sich auch die Protagonisten eines Quartetts, das sich der Renaissance-Musik verschrieben hat: Aus Angela und Michael wird kurzerhand „Michelangela“. Sie erinnern am 21. November an den Britpop anno 1603. Das Modeinstrument damals war die Laute und John Dowland war der Eric Clapton seiner Zeit. Mit einer Sopranistin und einer Rezitatorin erzählen sie stets augenzwinkernd von weiteren bemerkenswerten Geschichten unsterblicher Musikgrößen wie Mozart, Beethoven oder den Beatles.
Das Halbjahresprogramm schließen „Jungs aus unserer Region“ am 19. Dezember ab, und sie warten noch immer auf Frank: „Waiting for Frank“. Das sind Armin Steigler, Frank Schork, Marco Schilling, André Clemens und Helmut Lerchl. Neben ihren Qualitäten an den Instrumenten überzeugen sie auch durch Stimmgewalt. Sie einigt ihre Liebe zu Irland, zu Land und Leuten, zu der Geschichte und Musik mit Songs über Abende im Pub, über Piraten, Terroristen und die Liebe. Bereits für nächstes Frühjahr haben sich das geniale holländische Komiker-Paar „Huub Dutch Duo“ und der Singer-Song-Writer Julian Dawson angekündigt. mk
Donnerstag, 12. September: Jazz Pistols.
Montag, 14. Oktober: Lammel, Lauer, Bornstein.
Sonntag, 3. November, 17 Uhr: Thomas Nicolai „Vorspiel und andere Höhepunkte“.
Donnerstag, 21. November, Michelangela – Musik der Renaissance.
Donnerstag, 19. Dezember: Waiting for Frank – Irish Folk.
Wegen der begrenzten Platz-Kapazität in der Studiobühne empfiehlt es sich stets, sich Karten im Vorverkauf zu besorgen; in der Buchhandlung am Rathaus Fürth (06253/3661) und in der Buchhandlung „Lesezimmer“ Rimbach, Bismarckstraße, 06253/84515.
Archivbild von Marco Schilling
Fürth. Etwas Jazz, ein bisschen Swing, Rock, Blues und Folk. Musik aus allen Stilrichtungen und Instrumental-Zusammenstellungen, virtuos dargebracht, vom Trio bis zur Big Band, verbunden mit charmanten und witzigen Moderationen: das macht die Studiobühne in Fürth aus.
In den letzten Jahren ist kaum eine Spielzeit vergangen, in der nicht alle Vorstellungen vor vollem Haus in der Fahrenbacher Straße 22 über die Bühne gingen. Studiobühne-Betreiber Matthias Dörsam, selbst nachgefragter Studio- und Bühnenmusiker in mehreren namhaften Formationen wie den Rodgau Monotones, sieht das mit einem lachenden und weinenden Auge. Er freut sich über das jeweils „volle Haus“, würde aber gern seinen Musiker- und Künstlerkollegen mehr Gage zahlen: bei maximal 56 zahlenden Gästen in seinem „Wohnzimmer“ ist das aber schlecht möglich.
Dennoch kommen sie alle gern wieder in die Studiobühne, und sei es als Zwischenstation einer Deutschland-Tournee auf ihrem Weg von Frankfurt nach Stuttgart beispielsweise. Das gilt auch für „Lichtenberg“. Die Formation aus Ober-Ramstadt, die ihre Kunst „Neue deutsche Folksmusik“ nennt, füllt mittlerweile bei ihren Vorstellungen die großen Häuser in der Umgebung.
Sie wollen aber wieder in der Studiobühne auftreten: Am 14. März, einem Donnerstag, um 20 Uhr ist es wieder so weit: Mit einer Mischung aus selbst komponierten Stücken und Songs, deren Texte von bekannten Odenwälder Liedern übernommen wurden (Scholze Greet), vereinen sie ein bunt gemischtes Publikum vor der Bühne. Erfrischend unverblümt und ehrlich besingen Marcel Zocher, Thorsten Großkopf, Sebastian Altzweig, Thomas Markowic und Lazaros Dimitriou den Odenwald und das Hessenland, erzählen Geschichten aus der Heimat, fördern den Dialekt und erschaffen somit ganz nebenbei neues hessisches Kulturgut.
Start mit vier Saxophonen
Den Anfang der neuen Spielzeit Frühjahr/Sommer macht das Quartett „Saxshop“ am Sonntag, 27. Januar, 17 Uhr. Das sind vier begnadete Musiker an den verschiedenen Saxophonen, aber auch an einer Klarinette: Mit Groove, Leidenschaft und Virtuosität machen sie jeden Ort zu ihrer Bühne und zu einem Erlebnis für die Zuschauer – originell, flexibel mit bekannten Popsongs und anspruchsvoller Weltmusik.
„Superfro“, eine klassische Jazz-Formation junger Männer mit Bass, Saxophon, Klavier und Perkussion, kehrt am 14. Februar (Valentinstag) um 20 Uhr zurück nach Fürth. Im Gepäck haben sie mit „Trips“ ihr neues Programm. Dabei geht es weniger um das Einwerfen von Drogen als vielmehr um das Unterwegs-sein. So treffen indonesische Hähne auf norwegische Trolls, um an einer Bar an der Atlantikküste über neue Beziehungsmodelle zu diskutieren. Sie versprechen einen „Heidenspaß mit Filmmusik für innere Bilder“.
Vom „Land down under“, von der anderen Seite der Welt kommt das Ehepaar Dannielle und Kyle De Andrea. Vermittelt wurde deren Auftritt in Fürth am Sonntag, 7. April, 17 Uhr von einem Freund von Matthias Dörsam, vom Organisten Martin Meixner. Als Sängerin und Songwriterin tourte Danielle bereits mit Künstlern wie Joe Cocker, Tom Jones und Sting durch die Lande und die Welt und sie hat mit eigenen Hits die Charts gestürmt. Sie wird als „One of Australia’s best Singers –Ever“ tituliert.
Am Sonntag, 12. Mai, um 17 Uhr kommen Bruder Adax Dörsam und sein Saiten-Kollege Claus Boesser-Ferrari mit ihrer ausgezeichneten Produktion der „Winnetou-Tapes“. Sie liefern damit ihre Hommage an den Filmmusik-Komponisten Martin Böttcher ab, der mit seiner Untermalung der berühmten Karl-May-Verfilmungen Weltruhm erlangt und die Jugend der beiden in den dunklen Lichtspielhäusern bereichert hat. Böttcher hat sich bei den beiden für die gelungenen Interpretationen bereits persönlich bedankt.
Die Frankfurt City Blues Band hat sich schon vor Jahrzehnten einen großen Namen gemacht. In dieser Formation spielt Achim Farr als Vorgänger und Nachfolger von Matthias Dörsam neben dem Ausnahmesänger „Andreas The August“ mit. Dieser haucht mit seiner teils rauen, teils sanften, manchmal auch schrillen Stimme der Musik der Band Seele ein. Den Musikern gelingt es immer wieder, den Blues authentisch und doch aufregend neu zu interpretieren. Ihr Auftritt in der Studiobühne ist am Donnerstag, 13. Juni, um 20 Uhr. Es ist ein Programm, wie es sich Matthias Dörsam wünscht: bunt, anregend, offen für Neues mit allem, was die Sinne schärft, um neugierig zu bleiben. mk
Karten im Vorverkauf: Buchhandlung am Rathaus in Fürth, 06253/3661. „Lesezimmer“ Rimbach, 06253/84515; Info: www.matthiasdoersam.de/studiobühne/
27. Januar, 17 Uhr: „Saxshop“.
14. Februar, 20 Uhr: „Superfro“.
14. März, 20 Uhr: „Lichtenberg“.
7. April, 17 Uhr: Dannielle De Andrea, Kyle De Andrea, Martin Meixner.
12. Mai, 17 Uhr: Claus Boesser-Ferrari & Adax Dörsam.
13. Juni, 20 Uhr: Frankfurt City Blues Band.
Archivbild von Marco Schilling
Fürth. SaxShop, das sind vier Saxophonisten, die mit Groove, Leidenschaft und Virtuosität überzeugen und jeden Ort zu ihrer Bühne machen – originell, flexibel und ein Erlebnis für Jung und Alt. Julian Schuster (Altsaxophon und Bassklarinette), Nicolai Pfisterer (Sopran- und Tenorsaxophon), Paul Stolze (Tenorsaxophon) und Sebastian Nagler (Baritonsaxophon) eröffnen am Sonntag, 27. Januar, um 17 Uhr das neue Konzert-Jahr in der Fürther Studiobühne.
Ihr Repertoire umfasst neben Originalkompositionen auch bekannte Popsongs – Funk und Jazz stehen neben anspruchsvoller Weltmusik. Seit dem gemeinsamen Studium spielen sich die charismatischen Musiker als eines der wenigen professionellen Saxophonquartette durch die Republik, zuletzt gefördert vom Jazzverband Baden-Württemberg. Dabei zeichnen sich ihre Konzerte besonders durch die große Nähe zum Publikum aus.
Aktuell arbeitet SaxShop an ihrem neuen Album, welches am 27. Januar auf der Studiobühne in Fürth der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Unter anderem wird darauf das Siegerstück des Neuen Deutschen Kompositionspreises 2017 zu hören sein, aus der Feder von Ensemblemitglied Nicolai Pfisterer.
Karten gibt es in der Buchhandlung am Rathaus in Fürth sowie im Lesezimmer in Rimbach.
Fürth. Es begann an einem sonnigen Spätsommer-Sonntagvormittag im Jahr 2008. In der Fahrenbacher Straße in Fürth fand sich in dem ehemaligen Verkaufsraum des etablierten Fürther Musikfachgeschäfts von Dieter Knapp an Tischen, auf Stühlen und Sesseln (wie in einem Wohnzimmer) eine illustre Schar an Zuschauern ein. Auf der Bühne standen die „Coleumnes“ – so hießen „Les Primitifs“ damals noch, mit Laurent Leroi am Akkordeon, dem Franzosen aus dem Alsace und Bandleader sowie mit dem Hausherrn Matthias Dörsam an Flöte, Klarinette, Saxofon.
Das war die Geburtsstunde der „Studiobühne“ Fürth – Raum für Kultur. Zehn Jahre ist das jetzt her. Und pünktlich zur Geburtsstunde werden die „Primitifs“ am 16. September um 17 Uhr nicht nur die Herbst/Winter-Spielzeit der Studiobühne eröffnen, sondern auch den Reigen der Zehn-Jahr-Feierlichkeiten, den Hausherr Matthias (Mattl) Dörsam nicht ohne Stolz mit seiner Familie und seinen zahlreichen Freunden feiern kann.
Feste Größe im Kulturgeschehen
Die „Studiobühne“ ist längst eine feste Einrichtung im Weschnitztaler Kulturgeschehen geworden, mit einer treuen Besucherschar aus Fürth, den umliegenden Dörfern und einem treuen Fachpublikum von weither, so auch aus Darmstadt, Heidelberg und Mannheim. Matthias Dörsam, Komponist mit eigenem Tonstudio (das gibt seine historische Wohnstätte her), ist selbst Mitglied in namhaften Formationen, von den Rodgau Monotones bis zum Trio 3D mit seinen Brüdern. Er ist als Saxofonist und Klarinettist gefragter Studiomusiker und sitzt bei manchen Fernseh-Kabarettsendungen auf der Bühne in der ersten Reihe.
Von Anfang an präferierte er für seine Studiobühne anspruchsvolle Musik aller Stilrichtungen, von Jazz über Blues bis Rock, mit Ausflügen und Untertönen in die Genres Kabarett, Liedgut und Chansons. Der Spaß ist immer dabei und die gute Unterhaltung vorprogrammiert. Das hat sich herumgesprochen. Die meisten Auftritte seiner in Fachkreisen sehr bekannten Gäste sind ausverkauft.
Zehn Jahre Unterhaltung
Gerade mal 60 Sitzplätze umfasst sein Wohnzimmer. Reich werden können damit seine Musikergäste nicht. Das wissen sie auch – sie kommen dennoch, beispielsweise als Zwischenstation bei ihren Deutschlandtourneen, zwischen Frankfurt und Stuttgart. Gewisse Abende lang macht Mattl die Provinz zur Metropole. Dafür gilt sein Dank zahlreichen Freunden und Helfern, seiner Frau Jana, seinem Sohn Milan, Achim Nörber, Wolfgang Helfrich und Kerstin Arnold an der Kasse. Die Besucher genießen die familiäre und freundliche Atmosphäre und Sohn Milan ist genauso alt wie die Studiobühne. Seit Jahren schmückt sein Konterfei – seine Figur in Aktion – das Titelbild zum jeweiligen Spielzeitprogramm der Studiobühne.
Herbst- und Winterprogramm
Auch im Herbst bietet die Studiobühne wieder ein musikalisch erhebendes und nicht weniger unterhaltsames Programm. Die „Les Primitifs“ in der Besetzung Akkordeon, Blasinstrumente, Drums und Kontrabass haben als internationales Kollektiv die Fähigkeit, einen eigenen authentischen Sound zu kreieren.
Ob mit Wagner, Traditionals, Musette-Walzer oder eigener Musik: „Les Primitifs“ klingen immer wie „Les Primitifs“ und machen am 16. September den Anfang. Es gibt ein Wiedersehen mit dem „Swing Size Orchestra“, das allein die Studiobühne ausfüllen kann.
Zwischendrin treten Trios aus Berlin oder mit dem Namen „Berlin“ (Namensvetter des großen Irving Berlin) auf. Den Abschluss der Spielzeit macht pünktlich zur Adventszeit die charmante, wunderschöne Madeleine Sauveur, bekannt von so mancher Kleinkunstbühne aus der Umgebung. Sie liefert dem jahreszeitlichen Ereignis entsprechend ihre Interpretationen des „Lichterkettensägenmassakers“. Begleitet wird sie „engelsgleich“ von Clemens Maria Kitschen.
Im Gegensatz zum martialisch anmutenden Titel präsentiert die Musikkabarettistin ein absolut schönes, gewaltfreies, satirisches Weihnachtsprogramm. Getreu der Weisheit: „Weihnachten ist reine Nervensache, und nach dem Fest ist der Mensch die Krone der Erschöpfung.“
Auch 2019 viel vor
Bereits jetzt steht weitgehend das Frühjahrs- und Sommerprogramm 2019 der Studiobühne fest. Die Formation „Lichtenberg“ aus Ober-Ramstadt füllt Säle und Festzelte in der Umgebung.
Und dennoch wollen die Mundartkabarettisten und Musiker noch einmal zurück in die „Studiobühne“. Auch Bruder Adax und der begnadete Claus Boesser-Ferrari kommen in die Studiobühne. Sie präsentieren ihre neue CD mit den wunderbaren „Winnetou-Tapes“. mk
Studiobühne: International renommierte Künstler geben sich bei Matthias Dörsam zur Herbstspielzeit die Klinke in die Hand
Fürth. Matthias Dörsam ist als begnadeter Bläser, Saxofonist und Klarinettist, Komponist, Arrangeur, Musiker „weit herumgekommen“. Und schließlich ist er Bestandteil des Trios 3D, der drei Dörsams aus Fürth. Zahlreiche Freundschaften hat er auf seinen Wegen geschlossen, mit namhaften Musikern. Als Freundschaftsdienst sind dann ihre Auftritte in „Studiobühne“ in Fürth, in der Fahrenbacher Straße 22, auch zu verstehen. Wegen der Gage kommen sie gewiss nicht, bei knapp 60 Sitzplätzen in der „Wohnstube“. Sie kommen aus Verbundenheit und wegen der wunderbaren Atmosphäre, die bei einem ebenso fachkundigen wie begeisterungsfähigen und applausfreudigen Publikum in Fürth herrscht.
Für die aktuelle Spielzeit Herbst haben wieder sechs gefragte, in der Szene bekannte und virtuose Ensembles, Gruppen, Trios zugesagt. Und wie es sich für einen Treffpunkt für Kultur und Musik gehört, wird wieder eine Ausstellung mit bildender Kunst das Geschehen umrahmen. Dr. Klaus Ruhr hat sie vermittelt. Plakate von Horst Janssen werden die Wände im Konzertraum schmücken. Dem 1929 geborenen Künstler ist in Oldenburg ein eigenes Museum gewidmet. Er gilt mit seinen Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen, Radierungen, Holzschnitten und Lithografien als einer der herausragenden Grafiker des 20. Jahrhunderts. In Fürth sind seine bekannten Plakate – sämtlich original signiert – zu sehen. Durch Auflösung der Sammlung stehen sie zum Verkauf.
Ohne Abstufungen zwischen den einzelnen musikalischen Größen zu treffen, so gilt doch der Auftritt der „Jeff-Jensen-Band“ in Fürth, am Mittwoch, 4. Oktober, um 20 Uhr als buchstäblich einzigartig. Es ist das einzige Konzert in Deutschland, das er während seiner Europa-Tournee gibt. Der Mann aus Memphis/Tennessee begeistert seit Jahren die Blues-/Rockfans und Kritiker in Amerika mit seinen leidenschaftlichen, dynamischen Auftritten. Erst im Jahr 2015 entschloss sich die Band zu ihrer ersten Europatournee: mit unglaublichem Erfolg. Der „Gitarrenderwisch“ rockt Bühne und Konzertsäle und zieht mit Balladen das Publikum in seinen Bann.
Die „Faszination der Gitarre“ steht auch im Mittelpunkt, wenn sich Ali Neander und Tilmann Höhn zusammenfinden. Die beiden Meister eröffnen die Spielzeit in der Studiobühne am Donnerstag, 21. September. Neander ist bekannt von den „Rodgau Monotones“ und Höhn unter vielem anderen von der „FrankfurtCityBluesBand“. Zusammen lassen sie mit einem Augenzwinkern Weltmusik und Jazz aufeinandertreffen, atmosphärische Klangpassagen, virtuose Soli und interessante Instrumente. Das schönste Lob gibt Neander seinem Partner Höhn: „Gitarren haben’s manchmal nicht leicht. Aber wenn sie es sich aussuchen dürften, würden sie Tilmann als Spieler wählen.“
Am Donnerstag, 26. Oktober, gastiert das „Tri.of.us“ in Fürth. Jens Hubert, Gregor Praml und Bernhard Schullan verknüpfen Jazz, Blues, Rock, Pop und Balladen von romantischem Spiel bis zu treibenden Rocknummern. Einen Drumworkshop in der Soundfabrik Fürth verbindet Claus Hessler mit einem Auftritt seines Trios „Flux“ in der Studiobühne, am 5. November, Sonntag, um 17 Uhr. Sie repräsentieren eine Musik, für die es noch keinen Genre-Namen gibt, jazztypische Improvisationen mit der Energie von „Rythm’n’Blues“. „Helena Paul is in the House“ heißt es wieder am Donnerstag, 23. November, wenn sich die Soul- und Jazz-Sängerin aus London mit ihrem Partner Thomas Wind in Fürth die Ehre gibt. Der Auftritt ist für alle gedacht, die beim letzten Mal in der Studiobühne keinen Platz mehr bekommen haben.
Die Herbstspielzeit schließt das Max-Hacker-Trio am Mittwoch, 13. Dezember, ab. Die Musik aus Sax, Bass und Drums strahlt Grandezza aus, ganz ohne Effekthascherei und frei von Plattitüden. Das Jazztrio gründet sein Zusammenspiel auf hörbar großem Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. mk
Die Herbstspielzeit in der Studiobühne Fürth beginnt am 21. September. Vorverkaufsstellen sind in der Buchhandlung am Rathaus, Fürth, 06253/3661, und im Lesezimmer Rimbach, Telefon 06253/84515, eingerichtet. Aufgrund der beschränkten Anzahl von Plätzen empfiehlt sich stets ein rechtzeitiger Erwerb von Karten. Weitere Informationen unter: www.matthiasdoersam.de.
Am Donnerstag, 23. November, will die Soul- und Jazz-Röhre Helena Paul aus London, begleitet von Thomas Wind, das Publikum in der Fürther Studiobühne wieder überzeugen. Bild: Dieter Hölzer